Routen für eine 3- und eine 5-tägige Reise durch Katar
“Das kleine Emirat ist wie geschaffen für eine mehrtägige Rundreise. Das Land besticht durch pulsierende Städte, authentische Fischerdörfer, jahrhundertealte arabische Traditionen und modernen Luxus.
Es ist fast gänzlich von traumhaften Stränden umgeben, an denen Ihr jederzeit ein erfrischendes Bad nehmen könnt. Nicht überallhin führen befestigte Straßen, Ihr müsst also für Eure Routen mehr Zeit einplanen als gewöhnlich.
Oft kommt Ihr nur durch eine abenteuerliche Wüstenfahrt ans Ziel: mit Reifen, aus denen vorher unbedingt ein Teil der Luft abgelassen werden muss. Seid Ihr keine erfahrenen Fahrer und traut Euch einen sehr anspruchsvollen und herausfordernden Trip nicht zu, empfehlen wir dringend, im Konvoi aufzubrechen, der von einem einheimischen Guide begleitet wird.
### Tag 1: Die Hauptstadt Doha und ihre Umgebung
Bei einer Reise nach Katar wollt Ihr Euch bestimmt keinesfalls die Hauptstadt Doha entgehen lassen, die vor allem für ihre funkelnde Skyline und viele architektonisch spektakuläre Bauten bekannt ist.
In der Metropole selbst braucht Ihr zunächst kein Auto, da alle Sehenswürdigkeiten nicht weit voneinander entfernt liegen und Ihr sie gut zu Fuß oder mit einer U-Bahn-Fahrt erreichen könnt. Also durchstreift erst mal die Stadt, flaniert an der weltberühmten ellenlangen Uferpromenade Corniche und besichtigt das auf einer künstlichen Insel errichtete Museum für Islamische Kunst, das kein Geringerer als der amerikanisch-chinesische Stararchitekt I. M. Pei entworfen hat.
Lustwandelt durch den weitläufigen Al-Bidda-Park jenseits der Corniche, bewundert die unglaublichen Dimensionen der Großen Moschee und ergründet die Weiten des stimmungsvollen Marktes Souq Waqif mit seinem unfassbar umfangreichen Angebot. Natürlich könnt Ihr Euch diesen Besuch auch für den Abend aufheben, wenn das traditionelle Markttreiben besonders atmosphärisch ist, wenn alles einladend erleuchtet ist, die Falkner ihre Dressuren vorführen und der Markt einem Gourmettempel gleich von unwiderstehlichen Düften durchzogen wird. Dann habt Ihr vorher noch Zeit, mit Eurem Wagen nordwärts zu fahren und nach zirka zwanzig Kilometern Dohas absolute Perle zu besichtigen.
“The Pearl” ist ein neues Stadtviertel für etwa 30.000 Menschen, für das miteinander verbundene Inseln so aufgeschüttet wurden, dass sie von oben betrachtet einer riesigen Perle gleichen. Das dafür zugebaute Areal im Persischen Golf war einst am ergiebigsten für die Perlentaucher, deren Funde Katar finanziert haben, bevor die Reichtümer an Erdöl und Erdgas entdeckt wurden. Heute reihen sich Apartmenthäuser, Villen und Luxushotels, jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen um mehrere entstandene Marinas, an denen die Jachten der Superreichen festgemacht haben. Der Baustil ist sehr eigenwillig, verbindet er doch orientalische Elemente mit mediterraner Architektur.
Unbedingt sehenswert, denn gleich danach könnt Ihr in der Nachbarschaft im Kulturdorf Katara das Kontrastprogramm entdecken. Der riesige Park mit Amphitheater, Opernhaus und vielen kleineren Kultureinrichtungen entstand zur Bewahrung und Förderung traditioneller Kunst, für eigene Aktivitäten und zum Erholen inmitten des Grüns und an der Strandpromenade.
### Tag 2: Tour in den Norden von Katar
Heute könnt Ihr das ursprüngliche und authentische Katar sowie ein einzigartiges Ökosystem mit reicher Flora und Fauna entdecken. Beginnt nordwestlich von Doha mit dem Sheikh Faisal Bin Qassim Al Thani Museum in einer historischen Festung in der Gemeinde Al-Shahaniya. Es beherbergt die private Sammlung von Scheich Faisal bin Qassim Al Thani, die etwa 15.000 Exponate islamischer und westlicher Kunst sowie viele Gebrauchsgegenstände einschließlich etlicher Luxus-Karossen umfasst.
Weiter geht’s zur Stadt Al-Chaur (auch Al Khor), die für ihren Hafen und wunderschönen Strände berühmt ist. Auf der vorgelagerten Insel Al Khor Island, auch bekannt als Purple Island, könnt Ihr die einzige archäologische Stätte des Landes mit Fundstücken aus dem zweiten Jahrtausend v. Chr. besichtigen. Nördlich von Al Khor überrascht Euch in den Mangrovenwäldern von Al Thakira eine so üppige Natur, wie Ihr sie wohl kaum in dem Wüstenstaat vermutet haben werdet. Ihr könnt mit einem Kajak auf den flachen Wasserarmen, die die Mangroven umspülen, paddeln und Euch an den putzmunteren und laut krakeelenden Flamingos, Reihern und vielen kleineren, laut zwitschernden Vögeln erfreuen.
Fahrt Ihr weiter bis zur Nordspitze Katars, kommt Ihr zum Ort Ruwais mit seinem Hafen. Stärkt Euch in einem Restaurant und erholt Euch am Strand, bevor Ihr Euch auf die Rückfahrt nach Doha macht.
### Tag 3: Fahrt in den Süden mit Wüsten-Safari und Binnenmeer
Fahrt Ihr von Doha aus etwa sechzig Kilometer südwärts, erwartet Euch eine Abenteuerfahrt durch die arabische Wüste, an deren Ziel Ihr mit zwei einzigartigen Naturschönheiten belohnt werdet. Kurz vor der Grenze zu Saudi-Arabien hat sich der Persische Golf mit einem über zehn Kilometer langen Meeresarm in die Wüste gegraben und dabei den See Chaur al-Udaid (auch Khor Al-Adaid) geschaffen. Am Ufer geht die Wüste in feine Strände über, dahinter hat sich der Sand zu bis zu sechzig Meter hohen Dünen aufgetürmt. Es ist ein einmaliges Erlebnis, mitten in der Wüste am Meer zu liegen oder zu baden und dabei Flamingos, Kormorane, Seeschwalben, Möwen und sogar Störche, aber auch Schildkröten und Seekühe zu beobachten. Der einzige Haken ist, dass Ihr wirklich einen Geländewagen braucht, um diesen verwunschenen Flecken Erde zu erreichen, denn es führt keine Straße zum Binnenmeer. Doch wenn Ihr einmal da seid, erwarten Euch noch ganz andere Abenteuer als die Anreise.
Schon mal was vom Dune-Bashing gehört? Dabei rast Ihr allein oder im Wagen eines erfahrenen Fahrers über die enormen Dünen, bis Ihr auf dem Gipfel abhebt und etliche Meter weit fliegt, bis Ihr im weichen Sand sicher landet. Beim Sandboarding trennt Euch nur ein Brett von den hohen Wüstendünen, die Ihr wie mit einem Snowboard hinabbrettert.
### Tag 4 und 5: Wüste und Westküste
Habt Ihr mehr als drei Tage Zeit für Eure Erkundungen, dehnt unbedingt Euren Aufenthalt am Binnenmeer aus, denn Ihr werdet dort einen der schönsten Sonnenuntergänge Eures Lebens erleben. Wärmt Euch danach am Lagerfeuer, übernachtet in einem Beduinencamp und lasst Euch mit frischem Mokka und einem guten arabischen Frühstück wecken.
Jetzt wartet das nächste Abenteuer auf Euch: wie seit Jahrtausenden die Nomadenvölker, werdet Ihr nun ganz entschleunigt auf dem Rücken eines Kamels die bizarre Landschaft durchstreifen und Euer Tier nach getaner Arbeit füttern. Danach könnt Ihr Euch im Beach Resort stärken, noch einmal im Binnenmeer baden und dann zurück in Euer Hotel in Doha fahren. Ihr könnt allerdings auch eine weitere Nacht vor Ort in einem der großen traditionellen Wüstenzelte verbringen und gleich von dort zu Eurer fünften und letzten längeren Fahrt aufbrechen. Schließlich habt Ihr die Westküste von Katar noch nicht kennengelernt, die ebenfalls nicht mit Sehenswürdigkeiten geizt.
In der Region um Zekrit stoßt Ihr auf die Festung Zekrit aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert. Sie ist zwar viereckig, aber die vier Wachtürme sind rund. Vor Zekrit erstreckt sich eine Halbinsel, die Ihr unbedingt besuchen solltet. Im Naturschutzgebiet von Brouq ragt die spektakuläre Skulptur “East-West/West-East” aus vier Stahlplatten von Richard Serra über vierzehn Meter in den Wüstenhimmel. Noch ein Stück weiter, so ziemlich in der Mitte der Halbinsel, breitet sich eine verlassene Filmstadt mit einer großen, von Palmen umstandenen Festung aus. Fahrt Ihr noch weiter, entdeckt Ihr auch die Geisterstadt Mystery Village, die für dieselbe arabische Fernsehserie erbaut wurde wie die Film City.
Auch die Festung Umm Salal Mohammed ist einen Stopp wert. Sie diente gegen Ende des 19. Jahrhunderts dem Scheich Jassim bin Mohammed Al Thani als Residenz. Beendet Euren Besuch in Dukhan, wo die ersten Erdölvorkommen des Landes entdeckt wurden. Von dort aus könnt Ihr auf direktem Wege quer durch die Wüste nach Doha zurückfahren.
Neugierig geworden? Dann nichts wie los! Schaut Euch vorher auch noch unsere Beiträge zu den 10 besten Sehenswürdigkeiten in Katar sowie 10 Dinge, die Ihr garantiert nicht über Katar wusstet an!”
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