Nachdem das ungarische Nationaltheater seit Anfang des 19. Jahrhunderts stets zu Gast in angemieteten Gebäuden war, so beispielsweise im Volksschauspielhaus von Budapest, entschloss sich die Regierung dazu, mit den Planungsarbeiten für ein neues Nationaltheater mit einem eigenen Standort in Budapest zu beginnen. Nach einer jahrzehntelangen Diskussion um die konkrete Ausgestaltung sowie um die Standortauswahl konnte das neue Nationaltheater in 2002 endlich seine Eröffnung feiern.
Der neue Bau, dessen große Glasfassade unmittelbar auf die Donau gerichtet ist, liegt an der berühmten Lágymányos-Brücke bzw. an der Rákóczi-Brücke. Den Platz vor dem Theater schmückt ein Brunnen, von dem aus der Gesamtkomplex an einen riesigen Schaufelraddampfer erinnert. Vor dem Eingang empfangen die Statuen der neun Musen den Gast.
Im Inneren besticht das Schauspielhaus durch einen beinahe kreisförmigen Zuschauerraum, der von allen Plätzen aus einen guten Blick auf die Bühne ermöglicht. Die Akustik des Raumes wird als äußerst positiv bewertet.
In den vergangenen Jahren wurde das Haus zudem um eine große Freilichtbühne erweitert, die in den Sommermonaten bei gutem Wetter bespielt wird und die sich zu einer Seite des Parks anschließt, der das Nationaltheater in Budapest selbst umgibt. Die großzügige Parkanlage lädt übrigens zum Flanieren ein.