Die heutige private Harvard Universität im Bundesstaat Massachusetts geht auf eine geistliche Ausbildungsstätte englischer Kolonisten aus dem Jahr 1636 zurück. Englische Auswanderer gründeten fünf Jahre zuvor die Kolonie Massachusetts Bay mit der Hafenstadt Boston. In der Nachbarschaft entstand zeitgleich der Ort Newtown, das heutige Cambridge. Schon bald fassten die Kolonisten den Entschluss, eine Lehranstalt zur Ausbildung von Geistlichen zu errichten. Der Theologe John Harvard förderte dieses Vorhaben mit seinem großen Bücherbestand und einer beträchtlichen Geldsumme. Zum Dank wurde die Bildungsstätte nach ihm benannt.
Über 100 Jahre wurden in dem bis dato theologischen College auch weitere "weltliche“ Unterrichtsfächer zugelassen. Ab 1869 erhöhte sich das Studienangebot beträchtlich. Neben den Lehrfächern Theologie, Medizin und Rechtswissenschaften wurden nun unter anderem auch Kunst und Wirtschaftswissenschaften unterrichtet. Heute zählt die Harvard Universität nahe der Metropole Boston zu den besten Eliteuniversitäten der Welt.
Fast 17 Millionen Bände und Manuskripte machen die Bibliothek der Harvard Universität mit ihren ca. 80 Einzelinstituten zur weltweit größten Universitätsbibliothek. Das Hauptgebäude, die Widener Library, erinnert an den Harvard-Abgänger Harry Widener, welcher während der Titanic-Katastrophe im Jahr 1912 starb. Seine Mutter schenkte der Bostoner Hochschule 3,5 Millionen Dollar mit der Auflage, ein Bibliotheksgebäude mit dem Namen ihres Sohnes zu errichten.