Khao Luang Nationalpark: Tagebuch einer Thailand-Expedition
Der Khao Luang ist mit 1835 m Höhe der höchste Berg im Süden von Thailand und steht im Khao Luang Nationalpark in der Provinz Nakhon Sri Thammarat. Die Trekkingtouren hier sind noch kaum erschlossen und haben echten Expeditionscharakter. Und genau deswegen steht eine Tour in diesem Park seit Jahren auf meiner Wunschliste. Und nun ist es endlich soweit. In drei Tagen und zwei Nächsten steigen wir auf einen Nebengipfel in 1650 m Höhe und wieder zurück ins Tal. Die Route gilt als eine der anspruchsvollsten Berg-/Dschungeltreks in Thailand. Aber die Aussicht auf einen traumhaften Ausblick vom Gipfel und atemberaubende Tierbegegnungen lohnen die Strapazen. Gemeinsam mit einem Guide, drei Trägern und zwei Freunden mache ich mich auf den Weg …
Tag 1:
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Startpunkt ist am Nationalparkeingang direkt am Fusse des Ai Khiaow Wasserfalls. Immer wieder dient uns der Bergbach der den Wasserfall speist als Trinkwasserquelle und zur Abkühlung auf dem Weg nach oben. Der Aufstieg führt zunächst durch einige Obstplantagen, die wir nach etwa 30 Minuten hinter uns lassen. Mit den Plantagen streifen wir auch jegliche Zeichen von Zivilisation hab, kein Müll, keine Straßengeräusche und für die nächsten drei Tage auch keine anderen Menschen mehr. Entlang von Tierpfaden vorbei an Baumriesen, Lianen und einigen Felsen geht es immer aufwärts. Gegen Mittag ist das Rauschen von Wasser zu hören, das alle paar Meter lauter wird. Nach einer kleinen Kletterei abwärts stoßen wir schließlich auf einen großen Gebirgsbach, der im Tal zum Ai Khiaow Wasserfall wird, an dem wir gestartet waren. Hier machen wir Mittagspause. Es gibt gebratenes Huhn mit Klebreis, das die Guides am Morgen auf dem Markt gekauft hatten.
Nach dem Mittagessen und etwas Abkühlung in einem Becken des Bachs geht es nun bereits deutlich steiler voran. Mehrmals überqueren wir den Gebirgsbach und klettern über größere Felsen. Gegen 15.30 Uhr erreichen wir schließlich unseren Rastplatz für die Nacht, der sich direkt unterhalb eines 100 m hohen Wasserfalls befindet. Während die Guides sich um das Lagerfeuer, die Vorbereitung des Abendessens und die Hängematten kümmern, nutzten wir die freie Zeit und klettern nochmals etwas weiter im Flussbett abwärts bis zu einer großen Gumpe. Diese ist ideal zum Springen, Schwimmen und um sich im kalten Wasser den Dreck des Tages vom Körper zu spülen. Zurück im Lager gibt es ein leckeres Abendessen aus Curry, Pilzen mit Pfeffersauce und Kua Kling, einem typischen südthailändischen Gericht aus Currypaste und Hackfleisch. Nach Einbruch der Dunkelheit legen wir uns in unsere Hängematten, in denen wir zum Rauschen des Flusses und den Dschungelgeräuschen einschlafen.
Tag 2:
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Mit dem ersten Licht des Morgens brechen wir auf. Die Guides bereiten das Frühstück vor und kochen das Essen vom Vorabend nochmals auf. Nachdem das Lager aufgeräumt und alle Spuren beseitigt sind, machen wir uns daran, das steile Kliff neben dem Wasserfall zu erklimmen, an dessen Fuß wir geschlafen hatten. Der Aufstieg heute ist deutlich steiler und felsiger als gestern. Dichte Wolken senken sich über uns, bis wir schließlich vollständig vom Nebel eingehüllt sind . Über uns kein Himmel für Stunden. Mir wird klar, warum dieser Höhenbereich der Berge Thailands Nebelwald genannt wird. Alles ist mit einer dichten Moosschicht überzogen und von einem noch satteren grün als es im Dschungel ohnehin der Fall ist. Gegen Mittag klärt es auf. Pünktlich zur Mittagspause auf einer kleinen Lichtung. Nach der kleinen Stärkung geht es zum Schlussanstieg. Die großen Bäume sind verschwunden und wir kämpfen uns durch dichte, mannshohe Büsche, bis auch die weniger werden und wir am Ziel unserer Reise ankommen: eine grasige Kuppe. Hier bereiten wir unser Nachtlager vor. Eine Plastikplane und eine mit Schnüren gespannte, aber an zwei Seiten offene Zeltplane waren unser einziger Schutz vor der Witterung. Während dem Abendessen verschlechtert sich das Wetter, starker Wind kommt auf auf und es beginnt zu regnen. Die Nacht ist kalt und nass unter der Plane.
Tag 3:
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Als sich die erste Morgenröte am Horizont zeigt, schäle ich mich aus dem Schlafsack. Draußen ist es so kalt, dass der Atem zu sehen ist. Ein seltenes Erlebnis im tropischen Südthailand. Die aufgehende Sonne färbte die Wolkenberge rot und der immer noch kräftige Wind sorgt für spektakuläre Wolkenformationen in den nahen Gipfeln. Nach und nach kommen alle aus ihren Schlafsäcken gekrochen und genießen den Ausblick hinab, für den wir alle hier hoch gekommen waren. Nach dem Frühstück packen wir zusammen um uns anschließend an den Abstieg zu machen. Der Regen gestern Nacht hat den Boden glitschig gemacht. Der Weg hinunter ist daher nun deutlich schwieriger als der Aufstieg. Bei den Kletterpartien im Bereich der Wasserfälle gilt höchste Vorsicht. Als wir diesen Teil hinter uns lassen und unser Nachtlager vom ersten Tag passieren, kommt auch die Sonne wieder zum Vorschein. Und da ist er: am späten Nachmittag erreichen wir wieder den Parkplatz. Im Wasserfall spülen wir uns den Deck ab und stoßen mit unserem Headguide bei ein paar Dosen Bier auf unseren gelungenen Treck an.
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