Eine weitere kulturhistorisch interessante Sehenswürdigkeit lockt am Altstädter Ring: An der Südmauer des Altstädter Rathauses prangt die astronomische Rathausuhr. Die Ursprünge dieser Uhr reichen bis zur ersten Blütezeit Prags im Beginn des 15. Jahrhunderts zurück. Ihr heutiges Gesicht erhielt seine Prägung jedoch im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Die astronomische Uhr blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Sie wurde mehrfach restauriert, umgebaut und stand einige Male sogar unmittelbar vor dem Abriss. Die letzten größeren Zerstörungen, die auch das Rathaus selbst betrafen, richtete der Zweite Weltkrieg an.
Neben der Uhrzeit gibt die Uhr auch Aufschluss über die Sternzeit sowie über den Stand des Mondes. Darüber hinaus verfügt die Prager Rathausuhr über ein Kalendarium, auf dem der aktuelle Tag, der hiesige Monat und der jeweilige Namenstag angezeigt werden.
Die astronomische Uhr, die häufig als ein Meisterwerk der Gotik bezeichnet wird, ist nicht nur historisch, sondern auch aufgrund ihres Äußeren sowie infolge des Uhrwerks, aus sechs Komponenten bestehend, von großer Bedeutung. Nur wenige Uhren des Mittelalters besitzen eine solche Präzision und stellen astronomische Zusammenhänge derart detailliert dar. Verziert ist die Uhr unter anderem mit allegorischen Figuren, wie beispielsweise mit den zwölf Aposteln, die sich zu jeder vollen Stunde an den Fensteröffnungen vorbeibewegen.