Gera galt immer als ein wichtiger strategischer Punkt. Sowohl im Jahre 995, als die Stadt bei der Zuweisung an den Stift Quedlinburg zum ersten Mal erwähnt wurde, als auch später bei ihrer fast vollständigen Zerstörung in den 1450er Jahren während des gewaltsamen Sächsischen Bruderkriegs. Eine Rolle spielte sie auch als Basis des kaiserlichen Hauptquartiers Napoleons während des vierten Koalitionskriegs.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Gera zu einem von Deutschlands größten Eisenbahnknotenpunkten, da hier mehrere Linien zusammenliefen. Dies führte zum Aufstieg der lokalen Textilindustrie und die Stadt gewann dadurch nach und nach an Bedeutung. Sie können einige der vielen noch erhaltenen Stadtvillen besuchen, die Zeuge des Wohlstands waren, der mit dem Handel einherging. Insbesondere das vom Belgier Henry van de Velde erbaute Haus Schulenberg ist einen Besuch wert.
Im Jahr 1945 erlitt die Stadt mehrere Bombardierungen durch die alliierten Streitkräfte, bevor sie Teil der DDR wurde. In den Jahren nach der Wiedervereinigung hat sie jedoch wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Im Jahr 1998 wurde hier die Berufsschule für Gesundheit und Sozialpädagogik eröffnet, während im Jahr 2007 die zweijährlich stattfindende Bundesgartenschau abgehalten wurde.
Machen Sie auf Ihrer Reise auch einen Abstecher zum Geraer Markt, einem der schönsten Marktplätze in Thüringen, und erkunden Sie das beeindruckende Rathaus der Stadt. Mit seinem barocken Mansardendach und dem eleganten Turm ist es eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf der Rückseite des Rathauses finden Sie das alte Regierungsgebäude, einen dreigeschossigen Barockbau, der in den 1720er Jahren errichtet wurde.
In der Nähe befindet sich auch die Salvatorkirche, ein weiteres Meisterwerk aus der Barockzeit mit einer Deckenmalerei sowie den etwas eigentümlich gestalteten Emporen entlang der Sitzreihen. Gleich neben der Kirche finden Sie außerdem das zauberhafte dreigeschossige Naturkundemuseum mit Sammlungen, die sich mit der Arbeit anerkannter Thüringischer Ornithologen beschäftigen. Am westlichen Rand der Stadt finden Sie derweil den Wald der Stadt Gera, bei dem es sich um den größten Stadtwald seiner Art in Thüringen handelt. Und auch im Nordwesten der Stadt findet sich ein Waldgebiet, das für Wanderer und Spaziergänger ideal geeignet ist.