By Expedia Team, on July 17, 2016

Wenn die Nerven knirschen, fahr ins Kräuterdorf nach Irschen!

“Das Kärnter Dörfchen Irschen nennt sich nicht umsonst das “Natur- und Kräuterdorf” Österreichs – denn hier hat fast jede und jeder irgendetwas mit Kräutern und Heilpflanzen zu tun.
Irschen liegt zu Fuße der dominanten Kreuzeckgruppe – mit Blick zu den Ausläufern der Dolomiten im nahen Osttirol. Hier gibt es kaum eine Frau, die nicht regelmäßig in den Wald Kräuter “klaubn” geht. Auf einer Höhe von durchschnittlich 1000m duften die Bergkräuter hier schließlich besonders aromatisch und saftig – und bunt sind sie auch. Um sie später trocknen und weiterverarbeiten zu können, müssen sie natürlich zunächst gesammelt werden – hier nennt man das “Kräuter klauben”.

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Eine ganz wichtige Sache beim Kräuter Verarbeiten ist natürlich das Trocknen und das passiert hier nicht selten direkt unter dem Dach der Bauernhäuser- dort wo es luftig, aber trocken ist. Der alte Pfarrstadel ist heute das Zentrum für all jene, die wegen der Irschener Bergkräuter hierherkommen. Im Kräuterhaus Pfarrstadel als “Ort der Düfte” kauft man Bärenbalsam und Propoliscreme.

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Aber auch selbt gefüllte Kräutersackerln, getrocknete Kräuter, Essenzen, Öle, Teemischungen, Kosmetika und vieles mehr – vor der Tür steht eine riesige Arnikapflanze aus Holz und daneben steigt man ein kleines Stück hinauf in den Erlebnisgarten. Jede Familie hat hier ihre eigene Teemischung, aus selbst “geklaubten” Kräutern, versteht sich. Bunter und vielfältiger als jedes gekaufte Teepackerl sind diese Mischungen – und für jede Krankheit ist natürlich auch ein Kraut gewachsen.IMG_0847
Weitere Stationen im Ort sind der Duftkräuterpark, der Kräuterkraftkreis, ein Räucherkräutergarten, die natürlichen Blumenwiesen rundherum, diverse Privatgärten und irgendwann steht man dann ganz sicher bei Rosmarie. Rosmarie Kranabetter ist über die Landesgrenzen hinweg für ihren über 1000m2 großen Kräutergarten bekannt, der während meines Besuchs im Frühherbst blühte, dufte und strahlte, als gäbs kein Morgen. Sie zeigte uns auch ihren riesigen Kräuterdachboden, die Kräutermühlen, erzählte von der Naturheilkunde und ihren Produkten – Jede Ecke in Haus, Hof und Garten lebt hier von und mit den Wildkräutern.

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Natürlich kann man in Irschen auch beim Essen nicht auf die Kräuter verzichten: Schon gar nicht bei den “Kärntner Nudeln”, die hier aber auch manchmal “Krapfn” heißen und entweder mit süßer Kletzenfüllung (Dörrbirnfüllung) oder aber Minze und Erdäpfeln, also Kartoffeln, auf den Tisch kommen und vorher kunstvoll “gekrendlt” werden. Krendln – was das übersetzt bedeutet? Den Rand des Nudelteigs so kunstvoll zu bearbeiten, dass die Fülle nicht raus quillt und dass es dazu auch noch schön aussieht.

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