Die Blütezeit Athens als Ort der Demokratie, der Philosophie und als einer der mächtigsten Stadtstaaten Griechenlands war bereits Vergangenheit, als Kaiser Augustus nördlich der Akropolis von Athen die Römische Agora bauen ließ. Und dennoch scheute der römische Kaiser keine Mühen, eine neue Agora zu schaffen und damit sich selbst in dieser einst so bedeutenden Stadt ein Denkmal zu setzen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Römische Agora durch Kaiser Hadrian, der die Griechen besonders verehrte, noch erweitert.
Die Agora war in der Antike ein zentraler Versammlungsort der Bürger. Hier spielte sich das Leben ab. Man traf sich, trieb Handel, unterhielt sich, aber auch die Volksversammlung traf hier ihre Entscheidungen. Dieser wichtige und zentrale Ort zeugt heute vom Leben im antiken Athen. Das große Tor der Athena Archegetes mit seinen vier dorischen Säulen begrenzt den Platz im Westen.
Auf der Agora selbst sind noch heute die Reste der Hadriansbibliothek zu sehen, die der römische Kaiser hier errichten ließ. Die größte Besonderheit ist jedoch der Turm der Winde. Er ist das am besten erhaltene antike Bauwerk in Athen. In diesem 13 Meter hohen, achteckigen Turm aus pentelischem Marmor befand sich in antiker Zeit eine Wasseruhr, die den Bürgern Athens die offizielle Zeit anzeigte. Seinen Namen verdankt das Bauwerk den im Relief dargestellten acht Windgöttern an jeder Seite des Turms.