Der Lingyin-Tempel gehört für viele zu den zehn berühmtesten buddhistischen Tempeln Chinas. Er beherbergt zahlreiche Statuen und herrliche Schnitzarbeiten. Das Kloster liegt am Fuße des Berges Feilai Feng und ist von dichtem Wald umgeben.
Der Tempel wurde 326 n. Chr. von dem Mönch Hui Li während der Periode der Östlichen Jin-Dynastie gegründet. Hui Li ließ sich von der spirituellen Natur zur Gründung eines Andachtsortes inspirieren. Der Name Lingyin bedeutet so viel wie „Seelenzuflucht“. Die spirituelle Atmosphäre ist auch heute noch zu spüren und vielen Besuchern fällt auf, wie viel Energie dieses Gebiet am Westsee versprüht. Die Klosteranlage bestand einst aus 72 Palästen und Hallen und bot 3.000 Mönchen Platz. Heute ist der Tempel kleiner, es gibt jedoch trotzdem noch viel zu sehen.
Bevor Sie den Tempel besichtigen, sollten Sie auf den Feilai Feng (deutsch: Herbeigeflogener Gipfel) vor dem Eingang steigen. In den Fels wurden zahlreiche Buddhafiguren gehauen, von denen der lachende Buddha wohl die berühmteste ist. Der „herbeigeflogene Gipfel“ verdankt seinen Namen der Legende, dass der Fels über Nacht aus Indien, Heimat von Hui Li, nach Hangzhou geflogen kam.
Betreten Sie die Große Halle der Himmelskönige. Hier stehen riesige farbenfrohe Statuen der vier Himmelskönige, die als Wächter dienen. Bewachen tun sie unter anderem einen Maitreya-Buddha, einen lachenden Buddha. Richten Sie Ihren Blick nach oben zur Decke, die mit Malereien wie Phönixen und Drachen verziert ist.
Gehen Sie anschließend über einen Innenhof zur 33,6 Meter hohen Großen Halle des Großen Helden. Sie beherbergt einen Shakyamuni-Buddha, der 1956 aus Kampferholz gefertigt wurde. Mit fast 20 Metern ist er einer der größten hölzernen Buddha-Statuen in China.
Ein Stück höher gelegen ist die Halle des Medizinbuddha und die Sutra-Bibliothek. Die Bibliothek ist nicht öffentlich zugänglich. Gehen Sie daran vorbei zur Huayan-Halle, in der die drei Weisen aus dem Avatamsaka-Sutra, einem wichtigen buddhistischen Text, zu sehen sind.
Die letzte Halle der Anlage ist die Halle der 500 Arhats, deren Fußboden wie eine buddhistische Swastika (Hakenkreuz) geformt ist. Auf ihr stehen 500 überlebensgroße Arhat-Bronzestatuen (Personen, die das Nirwana erreicht haben). Ein ehrfürchtiger Anblick!
Der Lingyin-Tempel ist täglich geöffnet. Es wird eine Eintrittsgebühr erhoben. Vom Hauptbahnhof Hangzhou fahren zwei Buslinien zur Haltestelle Lingyin.
