Reiten Nordsee: Mit dem Pferd an der Waterkant

“Reiten an der Nordsee hat eine lange Tradition im Land der Friesen. Früher gehörten Pferde zum Arbeitsalltag, heute zur attraktiven Freizeitgestaltung. Besonders die nordfriesischen Inseln sind wahre Reiterparadiese, wo auch das berühmte Ringreiten stattfindet. Für Urlauber gehören Reittouren durch das Watt zu den besonders intensiven Erlebnissen.

Reiten an der Nordsee im Land der Friesen? Gute Idee! Diese waren nämlich traditionell auf den Planken der Schiffe oder dem Rücken der Pferde zu Hause, denn auf dem weiten platten Land zwischen Emden und Husum gehörte das Arbeiten hoch zu Ross zum Alltag. Auch heute sind die Friesen noch immer ausgesprochene Pferdefreunde, wobei der Freizeitspaß und der Sport inzwischen im Vordergrund stehen. Mit dem Ringreiten haben sie sogar einen ganz besonderen friesischen Wettkampf erschaffen, der ein wenig an die mittelalterlichen Ritterturniere erinnert. Allerdings stoßen sie sich mit den Lanzen nicht mehr gegenseitig aus dem Sattel, sondern spießen nur einen kleinen Ring von 12 mm Durchmesser auf, was bestimmt keine leichte Aufgabe ist. Ein Zentrum des Ringreitens ist übrigens Sylt. Auf der berühmten Ferieninsel werden etwa 500 Pferde gehalten und auf Föhr, wo das Ringreiten in eigener Tradition erfolgt, sogar 850. Überhaupt sind die nordfriesischen Inseln einmalige Reiterreviere, wo man auf dem Rücken des eigenen oder eines geliehenen Pferdes wunderschöne Urlaubstage im Einklang mit der atemberaubenden Natur des Wattenmeeres verbringen kann.

Auf dem Rücken der Pferde von Insel zu Insel
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Wer seinen Reiterurlaub auf Föhr verbringt, kann getrost ohne Pferd anreisen, denn es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, die Pferde großer Ställe auszureiten. Nahezu alle gängigen Züchtungen sind anzutreffen, wozu selbstverständlich das bewährte Holsteiner Warmblut gehört. Doch auch elegante portugiesische Lusitanos und ein ganzer Stamm Trakehner sind auf Föhr anzutreffen. Für den reiterlichen Nachwuchs gibt es die beliebten Shetlandponys und wer ein wenig Cowboyfeeling schnuppern möchte, kann mit echten American Quarterhorses über die Wiesen der Insel traben. Oder soll es lieber eine Tour durch das Watt sein? Ein mit Sicherheit einmaliges Erlebnis und kein Problem auf Föhr oder den anderen Inseln! Aber bitte nicht auf eigene Faust, sondern nur mit einem wattkundigen Guide. Diese Landschaft hat nämlich trotz ihrer unvergleichlichen Schönheit auch ihre ganz speziellen Gefahren, die mit den Gezeiten zusammenhängen. Da muss das Kommen der nächsten Flut genau beachtet und vor dem Anrollen der ersten Wellen das Watt wieder verlassen werden. Besonders gut geplant werden muss in diesem Zusammenhang ein Ritt von Föhr zur Nachbarinsel Amrum, was während der Ebbe problemlos möglich ist und zu den Highlights beim Reiten an der Nordsee gehört. Erlebnisse ganz besonderer Intensität sind Ritte in der Dämmerung auf dem Deich nach dem Vorbild des Schimmelreiters, den der friesische Schriftsteller Theodor Storm verewigte.

Mit dem eigenen Pferd nach Föhr
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Unter den 850 Pferden der Insel wird es natürlich kein Problem sein, einen Favoriten zu finden. Doch vielleicht möchte man lieber sein eigenes Tier mitbringen, wozu natürlich ein Pferdeanhänger nötig ist. In diesem Fall ist es mehr als ratsam, nicht einfach zum Fähranleger zu fahren in der Hoffnung, es wird schon noch genügend Platz auf der Fähre vorhanden sein. Besser im Voraus den Platz buchen und dabei in jedem Fall die Gesamtlänge des Gespanns exakt angeben.”