Immer Wind in den Segeln beim Kitesurfen in Deutschland

“Kein Warten auf die perfekte Welle und immer ein geeigneter Hotspot in der Nähe – das Lenkdrachensegeln stellt nur wenige Anforderungen, aber ist sehr ergiebig. Dabei ist Kitesurfen in Deutschland längst nicht nur an der Küste möglich.

Kitesurfen kann in Deutschland an unzähligen Gewässern betrieben werden. Dabei beschränken sich die Möglichkeiten nicht nur auf Nord- und Ostsee, auch Seen und Flüsse sind für das Lenkdrachensegeln geeignet. Wer den Sport erst noch erlernen möchte, begibt sich am besten dorthin, wo gewohnheitsgemäß viel Wind und Wasser herrschen. In Küstennähe haben sich zahlreiche Surfschulen niedergelassen, die das Kitesurfen im Angebot haben oder sogar darauf spezialisiert sind. Auch die friesischen Inseln bieten vielerorts Möglichkeiten zum Erlernen des Wassersports.

Kitesurfen in Deutschlands Meeren
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Für den Anfang empfiehlt sich ein Stehrevier, das es den Sportlern ermöglicht, den Meeresboden zu berühren. So kommt man leichter wieder aufs Board und kann seine Ausrüstung jederzeit bequem justieren. Zwei der besten Stehreviere befinden sich auf der Insel Rügen. Zum einen Suhrendorf am westlichen Küstenstreifen, zum anderen Wiek im Inselnorden. Letzteres ermöglicht nach der Aufwärmphase den direkten Zugang zu anspruchsvolleren Gefilden. In der breiten Fahrrinne 400m vor der Küste bilden sich meterhohe Wellen, die zum Kiten wie geschaffen sind. In Suhrendorf gestaltet sich das Erlernen des Lenkdrachensurfens noch einfacher. Das größte Stehrevier Deutschlands bietet konstante Windbedingungen mit leichtem Wellengang. Bei Nordwestwind können sich die Kitesurfer mit der Strömung bis an den Strand treiben lassen. Profis zieht es nach Fehmarn. Besonders der nördliche Inselstreifen bietet alle Herausforderungen des offenen Meeres. Am Grünen Brink bauen sich steile Wellen auf und das Wasser ist tief genug, damit es auch bei hohen Sprüngen nicht zum Bodenkontakt kommt. Wichtig beim Surfen an der Ostsee: Seegrasfinnen. Die Finne an der Unterseite des Boards hält das Surfbrett in der Spur und lenkt die Bewegungsenergie auf den Antrieb. Spezielle Seegrasfinnen verhindern, dass sich das Board mit dem Wassergras verhakt, das an der Ostseeküste fast überall aus dem Boden sprießt. Auch die Nordsee eignet sich zum Kiten, jedoch müssen sich Surfer hier nach den Gezeiten richten. Besonders am Roten Pfahl bei Norddeich lässt es sich prima surfen, denn der Westwind drückt das Meer in Richtung Küste und bildet dabei beachtliche Steilwellen.

See- und Flusskiten
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Wer nicht an der Küste wohnt oder keine lange Reise unternehmen möchte, kitet auf den deutschen Seen. Vor allem der Chiemsee hat sich als Mekka für Lenkdrachensegler etabliert. Bei böigem Aufwind aus allen Richtungen ist das Kiten besonders anspruchsvoll. Gleich fünf Start- und Zielpunkte mit professioneller Betreuung bieten ideale Bedingungen für Fortgeschrittene und Profis. Im Süden befinden sich die Anleger Bernau und Übersee, im Osten der Kite Spot Chieming. Am Nordende ist der Zugangspunkt Seebruck. Wer die Herausforderung liebt, fährt von einer zur anderen Anlegestelle. Der fränkische Altmühlsee wurde künstlich angelegt und fügt sich in ein besonders flaches Umland, wodurch der Wind von allen Seiten ungehindert einfällt. Auch hier eröffnen sich Kitesurfern optimale Zugangsbedingungen. Auf Flüssen lässt es sich ebenfalls kiten und es ist vielerorts erlaubt. Es gilt jedoch, wie überall, den Wasserfahrzeugverkehr zu beachten. Profis surfen selbst in Wildbächen und kleinen Zuflüssen. Man sollte den Verlauf des Stroms jedoch genau kennen, bevor man aufs Board steigt, damit man nicht auf einer Sandbank landet oder sich unvermittelt in einer fremden Region wiederfindet.”