Reisen ist bunt: LGBT-Reisetipps für Köln
“Das Kölner Stadtgebiet ist recht weitläufig (immerhin ist hier die Rede von der viertgrößten Stadt Deutschlands), aber es kann einfach und bequem sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch zu Fuß erkundet werden. Die meisten Touristen in Köln wagen sich in der Regel nicht aus dem Stadtzentrum und der Altstadt hinaus, doch abseits der ausgetretenen Pfade erwarten Euch faszinierende Gegenden, in denen sich Boutiquen, hippe Bars, modische Restaurants und Street-Art dicht aneinanderdrängen. Hier eine Übersicht der besten Sehenswürdigkeiten, dem Unterhaltungsangebot und den Unterkünften, die Köln so bietet.
Was Ihr in Köln unternehmen solltet
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Die bewegte Geschichte der Stadt spiegelt sich in ihrer Architektur wider. Eine der beliebtesten Touristenziele Deutschlands ist der Kölner Dom, dessen Turmspitzen die Kölner Skyline bestimmen. Die berühmte gotische Kathedrale gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch wenn der Baubeginn ins 13. Jahrhundert fällt, wurde der Dom erst im Jahre 1880 vollendet. Neben diesem gotischen Wahrzeichen gibt es zahlreiche andere mittelalterliche Kirchen und eine römische Mauer, wie natürlich auch avantgardistische Bauten. Denkt unbedingt an Eure Kamera, wenn Ihr durch die engen Gassen der malerischen Kölner Altstadt schlendert, dessen ruhige Lage am Rhein wirklich traumhaft ist. Möchtet Ihr gerne ein paar originelle Geschäfte und Cafés jenseits des Mainstreams durchkämmen und Street-Art entdecken, dann solltet Ihr Euch ins Belgische Viertel und nach Ehrenfeld begeben. Falls Ihr im September in der Stadt sein solltet, notiert Euch folgenden Namen: CityLeaks. Das Street-Art-Festival organisiert Touren und Ausstellungen in den beiden Vierteln.
Seid Ihr an Gegenwartskunst interessiert, so ist das Museum Ludwig ein absolutes Muss. Zu den Schwerpunkten der Sammlung gehören unter anderem Pop Art und Surrealismus.
Direkt am Rhein gelegen und nur einen Katzensprung vom Kölner Dom und dem Museum Ludwig entfernt, befindet sich das Rosa Winkel Mahnmal, zum Gedenken an die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus. Einst Treffpunkt für die LGBT-Einwohner Kölns, basiert das Design des Mahnmals auf den farbigen Dreiecken, die während des Nationalsozialismus der Kennzeichnung der Häftlinge in Konzentrationslagern dienten. Das rosa Dreieck, bzw. der rosa Winkel, identifizierte männliche Häftlinge, die aufgrund ihrer Homosexualität in die KZ-Lager verschleppt wurden. Das Mahnmal liegt direkt an der Hohenzollernbrücke, an der sich Besucher gerne mit einem Liebesschloss verewigen.
Schokolade – ist das auch Musik in Euren Ohren? Dann dürft Ihr auf keinen Fall das Schokoladenmuseum verpassen, in dem Ihr alles zu der Geschichte, von den Olmeken, über die Maya zu den Azteken, und den Produktionsmethoden der Schokolade erfahrt. 2006 ging das Museum eine Kooperation mit Lindt & Sprüngli ein. Der Besuch wird mit einem Stück Schokolade, das es mit der Eintrittskarte gibt, versüßt.
Essen, Trinken und Feiern in Köln
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Köln gilt als besonders weltoffen und tolerant, nicht umsonst hat es sich einen Namen als die LGBT-freundlichste Stadt Deutschlands mit lebhafter LGBT-Szene gemacht. LGBT-Hotspot in Köln bildet das sogenannte Bermudadreieck, das das Belgische Viertel, den Rudolfplatz und den Heumarkt umfasst. Zwar kann man sich im Bermudadreieck auch einfach wunderbar treiben lassen, aber wenn Ihr einen Tipp wollt: eine Drag-Show im Kattwinkel in der Greesbergstraße verdient besondere Erwähnung und sorgt für fantasievolle Unterhaltung. Eine grandiose Happy Hour erlebt Ihr im ExCorner oder in der Iron Bar (oder beiden) in der Schaafenstraße, bevor Ihr in einige der Clubs entschwindet. Die Mumu (in der Schaafenstraße) ist abgedreht charmant und zieht eher ein schrilles, jüngeres Publikum an; ist dies nicht unbedingt Euer Fall, ist vielleicht der Nachtclub Sixpack und sein junges Publikum am Brüsseler Platz das Richtige für Euch. Reifere Besucher fühlen Sich womöglich in der Altstadt und ihren zahlreichen Ratskellern besser aufgehoben. Für einen Drink in freundlicher Umgebung seid Ihr im Cox in der Mühlenbach 53 oder Baustelle 4U in der Pipinstraße bestens aufgehoben. Wenn Ihr Lust auf mehr habt, dann ab ins Station 2b (ebenfalls in der Pipinstraße).
Die meisten bekannten LGBT-Bars, wie auch das LeCarrousel, liegen rund um den Heumarkt in Nähe der Deutzer Brücke. Diese Gegend ist zudem Herz des Gay Pride und Tummelplatz des Kölner Christopher Street Day – eine der größten Pride-Veranstaltungen in Deutschland, die jedes Jahr im Juni/Juli stattfindet. Die Parade und das Straßenfest ziehen Feiernde der LGBT-Gemeinschaft aus der ganzen Welt an. Doch nicht nur zum CSD füllt sich die Stadt mit Feierfreudigen, auch der berühmte Kölner Karneval zieht jedes Jahr im Februar Millionen Besucher an. Auch wenn der Karneval an sich kein LGBT-Event ist, spürt man seine LGBT-freundliche Atmosphäre. Die LGBT-Bars und Clubs organisieren zahlreiche Veranstaltungen, um das Volksfest zu feiern.
Die Krönung einer durchgemachten Nacht bildet das Café Rico am Rudolfplatz, das zu einem ausgedehnten Frühstück einlädt (welches übrigens als eines der besten in Köln gilt). Die rheinische Antwort auf Sauerbraten könnt Ihr im Brauhaus Sion probieren, wenn Euch nach etwas Deftigem ist – der perfekte Ort, um Kölsch zu genießen. Ebenfalls vielversprechend ist das hippe Beef Brothers in der Aachener Straße, in dem saftige (und günstige) Burger serviert werden.
### Unterkünfte
Das Hotel Chelsea ist Kunstliebhabern zu empfehlen: Im Kölner Stadtzentrum gelegen, sind die historische Synagoge in der Roonstraße und das Millowitsch-Theater nur wenige Schritte entfernt. Das 3,5-Sterne-Hotel ist minimalistisch schick gehalten. In den Zimmern entspannt Ihr vorm Flachbildfernseher oder auf dem kleinen Balkon (in fast allen Zimmern) und mit dem kostenlosen WLAN plant Ihr Euren Aufenthalt in Köln. Das Künstlerhotel, dessen Konzept maßgebend vom lokalen Künstler Martin Kippenberger entwickelt wurde, stellt in seinen Zimmern moderne Kunstwerke (oft von Kölner Künstlern) aus. Die Kollektion hat einen ungewöhnlichen Ursprung: Künstler zahlten für einen Schlafplatz mit ihren Kunstwerken! Das Café Central, im Erdgeschoss des Hotels gelegen und in Zusammenarbeit mit diesem, hat in den 80er und 90er Jahren legendäre Feste und zahlreiche Veranstaltungen gesehen.
Wer sich nach etwas Luxus sehnt, sollte ein paar Nächte im Excelsior Hotel Ernst verbringen. Das familiengeführte 5-Sterne-Hotel liegt in der Altstadt, einen Katzensprung vom Dom entfernt. Das Hotel hat allerlei zu bieten: prächtige, elegante Zimmer, Sauna, Fitnessbereich, kostenlosen Abholservice vom Bahnhof, eine Piano-Bar und zwei erstklassige Restaurants (eines davon wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet).
Backpacker, die auf ihr Budget achten, treffen mit dem Pathpoint Cologne Backpacker Hostel die richtige Wahl. Dank seiner Lage in der Altstadt sind etliche Restaurants in der Nähe und für Nachteulen gibt es auch reichlich Angebot, direkt vor der Haustür sozusagen. Die Ausstattung ist einfach, aber die Mitarbeiter sind sehr freundlich, die Rezeption ist rund um die Uhr geöffnet und kostenloses WLAN gehört ebenfalls zum Angebot. Ein weiterer Pluspunkt ist die Gepäckaufbewahrung, die ohne weiteres möglich ist, wenn Ihr noch ein paar Stunden in der Stadt verbringen möchtet. Alle 34 Zimmer verfügen über ein Bad mit Dusche, außerdem gehört ein Restaurant zur Unterkunft. Besonders toll ist der kleine Grillplatz im Garten.
ALLE LGBT-REISEFÜHRER FINDET IHR HIER.“
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