Der Nürnberger Justizpalast ist ein bürgerliches Wahrzeichen, das mit dem Memorium Nürnberger Prozesse an die berühmten Kriegsverbrecherprozesse erinnert. Der Gerichtskomplex, in dem auch heute noch gerichtliche Einrichtungen und öffentliche Büros untergebracht sind, erregte weltweite Aufmerksamkeit, als er als Stätte für die Verhandlungen gegen nationalsozialistische Kriegsverbrecher ausgewählt wurde. Besichtigen Sie den Gerichtssaal, in dem führende Vertreter des Dritten Reiches auf der Anklagebank saßen. Auf Informationstafeln finden Sie Erläuterungen zu den Prozessen und deren Ergebnissen.
Der Ostflügel des Justizpalastes besticht durch seine gut erhaltene Fassade. Das schlichte dreistöckige Sandsteingebäude wurde zwischen 1909 und 1916 erbaut. Betreten Sie das Bauwerk und gehen Sie durch die restaurierten Gänge bis zum Memorium Nürnberger Prozesse. Dieses befindet sich im Schwurgerichtssaal600, dem Saal, in dem damals die Nürnberger Prozesse stattfanden. Der Justizpalast wurde deswegen für die Verhandlungen ausgewählt, weil es sich um einen großen Gerichtskomplex handelte, in dem auch ein Gefängnis untergebracht war und der im Krieg kaum beschädigt worden war.
Besuchen Sie die Ausstellung im Memorium Nürnberger Prozesse und erfahren Sie etwas über berühmte Nazi-Anführer, die den Holocaust und andere Kriegsverbrechen geplant hatten oder daran beteiligt waren. Zwischen 1945 und 1946 wurden 24 wichtige militärische und politische Führer von den alliierten Streitkräften angeklagt. Gegen 177 weitere hochrangige Nazis wurden Nachfolgeprozesse geführt. Sehen Sie sich Videos und Multimedia-Präsentationen zu den verschiedenen Ereignissen an, die den Prozessen vorausgingen, sowie zu den Verhandlungen selbst, die im Schwurgerichtssaal600 stattfanden. Erfahren Sie etwas über führende Nazis, die Suizid begingen und daher niemals angeklagt wurden, darunter Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Heinrich Himmler.
Das Memorium Nürnberger Prozesse ist im Ostflügel des Nürnberger Justizpalastes untergebracht. Da der Schwurgerichtssaal600 auch heute noch für Prozesse genutzt wird und während Ihres Besuches der Dauerausstellung möglicherweise gerade eine Verhandlung stattfindet, kann der Zutritt in den Saal nicht garantiert werden. Im Eintrittspreis für die Ausstellung ist ein Audioguide inbegriffen, der in verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Es besteht die Möglichkeit, die Eintrittskarte für das Memorium Nürnberger Prozesse in Kombination mit einer Tageskarte zu erwerben, die auch für die anderen städtischen Museen gilt. Außer an Dienstagen und bestimmten Feiertagen ist das Memorium täglich geöffnet.