Eine der Hauptattraktionen ist die Drachenhöhle von Krakau. Der Sage nach verschwanden zu Zeiten des legendären Stadtgründers, des Fürsten Krak, Jungfrauen auf unerklärliche Art. Verantwortlich dafür war ein Feuer speiender Drache, der in einer Höhle unter dem Wawelhügel lebte. Der Fürst versprach demjenigen, der das Untier erlegte, die Hand seiner Tochter. Nachdem viele Ritter vor ihm gescheitert waren, gelang es einem Krakauer Schusterjungen mithilfe eines Tricks, den Drachen unschädlich zu machen. Wie versprochen, bekam er die Tochter des Fürsten zur Frau.
Dieser finsteren Geschichte kann man am Fuße des Wawelhügels, am südlichsten Rand von Krakaus Altstadt, nahe des Weichselufers auf die Spur kommen. Vom Wawelschloss oder von der Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel aus gelangt man in die sogenannte Drachenhöhle, die derartig finster ist, dass es manch einem Besucher eine dicke Gänsehaut beschert. Die Länge der Höhle beträgt ca. 270 Meter, wovon 81 Meter für die Öffentlichkeit zugänglich sind. 15 Meter ist die Drachenhöhle hoch. Durch die lehmbedeckten Korridore gelangt man zu kleinen Seen, in denen seltene Krustentiere leben. Am Ende des Fußmarschs durch die Höhle wird dem Besucher bei seinem Krakaubesuch ein gehöriger Schreck eingejagt: Tatsächlich lauert vor dem Ausgang der Höhle ein Drache. Die Skulptur aus dem Jahre 1972 spuckt alle drei Minuten Feuer.