Anfangs des 20. Jahrhunderts ließ sich der bekannte Elektrizitätsbaron Sir Henry Pellat auf dem Davenport Ridge sein Traumdomizil errichten: Casa Loma, was ins Deutsche übersetzt so viel wie "Haus auf dem Hügel" bedeutet, ist bei Weitem kein schlichtes Heim, sondern eher eine fürstliche Residenz. Dieses Märchenschloss in mittelalterlichen Stil umfasst neben einer Bibliothek, mehreren Türmen und dem überdachten Schwimmbad insgesamt 98 Wohnräume. Kegelbahn, Billardzimmer, Fahrstuhl und Zentralheizung passten zwar nicht ganz ins mittelalterliche Burgbild, sorgten aber für gesteigertes Wohlgefühl bei den Bewohnern. Doch schon zehn Jahre nachdem Einzug verspekulierte sich der Unternehmer und musste Casa Loma an die Stadt Toronto abtreten, um seine Steuerschulden zu begleichen.
Anfangs wollte man dieses siebenstöckige Gebäude zu einem Sanatorium für Kriegsveteranen umfunktionieren, schlussendlich entschied sich die Stadtverwaltung aber, es dem Kiwanis Club anzuvertrauen. Diese lokale Wohltätigkeitsorganisation renovierte Casa Loma und machte es im Jahre 1930 der Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem gehören Sir Henrys unterirdischer Tunnel zum imposanten Kutschenhaus, Lady Pellatts pompöses Schlafgemach und das Waffenmuseum im dritten Stock zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Torontos. Vom königlich eingerichteten Windsorsaal aus haben Besucher zudem eine hervorragende Sicht auf die Stadt und die Spuren des Glacial Lake Iroquois, eines prähistorischen Eisstausees.
Casa Loma liegt in der Austin Terrace von Toronto. Sie erreichen das außergewöhnliche Schloss und Museum mit der U-Bahn. Von der Haltestelle Dupont aus steigen Sie über die Baldwin-Treppe zur Spadina Avenue hinauf und stehen in wenigen Minuten vor Ihrem Ausflugsziel.