Wir verlassen Tirana im Morgengrauen um 8 Uhr und fahren nach Gjirokastra, einem 230 Kilometer entfernten Ort, der für seine bemerkenswerte Erhaltung der osmanischen Architektur und seine hervorragenden landwirtschaftlichen Flächen bekannt ist. Wir durchqueren die Tiefen Südalbaniens und bewundern die grünen Felder, die die Landschaft zu bieten hat. Auf unserem Weg wird uns der Fluss Vjosa begleiten, einer der wenigen ungezähmten Flüsse Albaniens und der umliegenden Balkanregion.
Wenn wir in der Stadt angekommen sind, wirst du schnell merken, dass diese Metropole anders ist als alle anderen. Im Herzen der Stadt liegt der Hauptplatz, der stolz nach dem berühmten albanischen Patrioten des 19. Jahrhunderts, Cerciz Topulli, benannt ist. Hier kulminieren die kopfsteingepflasterten Straßen in einem prächtigen Spektakel, und ihre Reise von den hohen Höhen der Burg ist endlich zu Ende.
In der osmanischen Ära, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, entstand ein pulsierendes Epizentrum, dessen Vitalität in der ganzen Stadt zu spüren war. Als Zentrum der wirtschaftlichen Aktivität war dies der Ort, an dem Nachrichten, Klatsch und Gerüchte mit bemerkenswerter Geschwindigkeit verbreitet wurden. Hier wurden alle möglichen Geschäfte abgewickelt, aber auch gemütliche Kaffeerunden abgehalten. Unzählige Hochzeiten wurden hier arrangiert und boten den perfekten Rahmen für die Zusammenkunft der Familien vor den Hochzeitsriten.
An diesem Tag zeigt die Stadt allen Besuchern stolz ihre Geschichte, mit einer Vielzahl von Souvenirs und Geschichten, die die freundlichen Einwohner erzählen.
Majestätisch schreiten wir durch den belebten Basar, um die große Festung Gjirokastra zu erreichen. Die erste Siedlung der Stadt, die sich auf dem natürlichen Schutz des Hügels befand, war tief in der fesselnden Legende von Argjiro verwurzelt, der jungen Prinzessin, die sich geopfert hat. Daher wird sie auch als die Krone der Stadt bezeichnet. Sie wurde im 19. Jahrhundert erheblich renoviert und von zahlreichen Regimen und politischen Parteien als Festung und Gefängnis genutzt. Die Festung ist unbestreitbar von großer historischer Bedeutung, aber ihr steinernes Antlitz bietet immer noch einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, die sich friedlich an den Hügeln entlang erstreckt.
Letzter Besuch: die Quelle “Blue Eye” - ein beeindruckendes Naturphänomen und eine beliebte Touristenattraktion. Die kristallklaren Tiefen des Flusses können aus mehr als fünfzig Metern Tiefe betrachtet werden, und das erfrischend klare blaue Wasser ist ein wahrer Augenschmaus. Der Weg zu den Quellen ist die fünfzehnminütige Wanderung durch die schönste Natur wert.