Auf dem Explorer’s Way von der Küste in das rote Herz Australiens

Der Explorer’s Way führt Sie aus dem mediterranen Küstenklima im Süden durch trockene Wüsten bis in die tropischen Gefilde hoch im Norden. Der südaustralische Abschnitt der Route verläuft durch Wüste und endlose Salzpfannen. Diese unwirtliche Landschaft, im Sommer trocken, im Winter teilweise überschwemmt, hat den frühen Siedlern einst einiges abverlangt.

Etwas sollten Sie unbedingt mitbringen, wenn Sie diese Region durchqueren: viel Zeit. Theoretisch können Sie die Entfernung in 2,5 Tagen zurücklegen. Aber dann bleibt nur die Erinnerung an eine Reihe von Besuchen in Roadside Cafés und Motel-Übernachtungen – und Sie bringen sich um das eigentliche Erlebnis: eine Reise durch eine der außergewöhnlichsten Regionen Australiens.

Machen Sie lieber mehr Pausen, verweilen Sie an besonderen Orten. Verbringen Sie an den folgenden Stationen entlang der Route mindestens je einen Tag, am besten auch eine Nacht. Nehmen Sie sich Zeit, um die Geschichten, die diese Gegend erzählt, und die Landschaft um Sie herum aufzunehmen. Treffen Sie auf Menschen, die an diesen entlegenen Orten leben.

Wenn Sie nie von der Route des Explorer’s Way abschweifen, werden Sie nicht viel mehr als Asphalt und Tankstellen zu Gesicht bekommen. Eine Fahrt mit dem Motorrad ist in diesem Fall eine Option. Wenn Sie aber ein paar Umwege und Abstecher ins Outback machen möchten, zum Beispiel zum grandiosen Oodnadatta Track, sollten Sie unbedingt mit dem Auto reisen. Berücksichtigen Sie die Jahreszeit und denken Sie an Proviant.

Im Folgenden finden Sie die lohnendsten Stationen entlang des südaustralischen Explorer’s Way. Es ist wie bei einem Zahlenbild: Erst, wenn Sie die Punkte miteinander verbinden, können Sie das Bild erkennen.

Von Adelaide ins Clare Valley: der Explorer’s Way beginnt

Fahrtzeit: 2,5 Stunden

Das Clare Valley ist eine fruchtbare Weinregion, die vor allem für ihren Riesling bekannt ist.

Manchmal erinnert die Gegend an Irland, worauf auch der Name zurückgeht, manchmal auch an die Toskana.

Die Region verfügt über um die 30 Kellereien und eine reiche Siedlungsgeschichte. Die Sevenhill Cellars wurden 1851 von jesuitischen Priestern im malerischen Ort Mintaro errichtet. Dort befindet sich auch die Martindale Hall, ein imposantes Herrschaftshaus aus der spätviktorianischen Zeit, das in Peter Weirs fesselndem Drama „Picknick am Valentinstag“ aus dem Jahr 1975 zu sehen ist. Nicht weit entfernt, in der Nähe von Penwortham, steht die bescheidene Hütte des jungen Entdeckers John Horrocks. Nach den sanften grünen Hügeln des Clare Valley wirkt die Landschaft des Outback im Anschluss umso rauer.  Es lohnt sich, vor dem Aufbruch ins Outback ein Rad zu mieten und auf dem wunderschönen Riesling Trail verschiedene Winzer zu besuchen.

Vom Clare Valley zur Flinderskette

Fahrtzeit: 3,5 Stunden

Wenn Sie das Clare Valley in Richtung Norden verlassen, wird die Landschaft zunehmend flach und trocken. Aber die Geschichten, die sie erzählt, sind umso spannender. Die Kupferstadt Burra beispielsweise rettete in den 1840er Jahren die noch junge Kolonie Südaustralien vor dem Bankrott. Besuchen Sie die „Monster Mine“, die bizarren Höhlenwohnungen in der Creek Street und die einst kulturell segregierten Ortsteile der Stadt, in denen die frühen Siedler aus Wales, Schottland und Cornwall in ihren jeweiligen Pubs unter sich blieben. Peterborough in den Southern Flinders war Knotenpunkt eines riesigen Schienennetzes und diente als Drehkreuz der Nation. In Steamtown können Sie eine Führung durch den einzigartigen Ringlokschuppen machen.

Wilpena Pound

Nach der Ortschaft Hawker wird die Landschaft allmählich hügeliger und geht schließlich in die uralte Gebirgskette über, die den Namen des Entdeckers Matthew Flinders trägt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit in der Gegend ist das Wilpena Pound. Viele Besucher verbringen hier mehrere Tage mit Wanderungen in der 83 Quadratkilometer großen, kraterförmigen Bergkette. Es gibt mehrere Wanderwege durch das Wilpena Pound, die sich in der Länge (von einer Stunde bis zu einem Tag) und im Schwierigkeitsgrad unterscheiden. Es werden auch Flüge über die atemberaubende Landschaft angeboten.

Weitere Highlights vor Ort sind Arkaroo Rock, wo Höhlenmalereien der Ureinwohner zu sehen sind, und die Ruinen der Wilpena Station. Außerdem gibt es hier überraschend viele Kängurus, Emus und Wallabys, die sich am ehesten in der Abenddämmerung zeigen.

Von der Flinderskette nach Port Augusta

Fahrtzeit: 1 Stunde und 40 Minuten

Jetzt geht es noch tiefer in die Flinderskette. Nördlich von Wilpena liegt die historische Bergbausiedlung Blinman. Hier gibt es ein tolles Pub und eine spannende Führung durch eine Kupfermine.

Auf dem Weg zur Parachilna-Schlucht bekommen Sie mit etwas Glück ein Gelbfuß-Felskänguru zu Gesicht. Außerdem treffen Sie auf verschiedene Zeugnisse der Aborigine-Kultur. Die Ockerminen der Flinderskette spielten eine wichtige Rolle für die Handelswege der australischen Ureinwohner. Wenn die Landschaft flacher wird, ist es nicht mehr weit zum berühmten Prairie Hotel von Parachilna. Probieren Sie hier die Ziegen-, Kamel- und Känguruspezialitäten und genießen Sie die freundlich-gelassene Atmosphäre dieser unverwechselbaren Outback-Bar.

Port Augusta liegt am nördlichen Ende des Spencer-Golfs. Das ist also Ihre vorerst letzte Gelegenheit, das Meer zu sehen! In der Hafenstadt finden Sie das Wadlata Outback Centre, eine faszinierende Ausstellung, in der Sie sich auf die Spuren des Outbacks begeben können, und den reizvollen Australian Arid Lands Botanic Garden.

Von Port Augusta nach Coober Pedy

Fahrtzeit: 6 Stunden

 

Auf diesem Abschnitt des Stuart Highway gibt es viel zu sehen. Ungefähr 20 Kilometer südlich von Woomera haben Sie einen großartigen Ausblick auf die Island Lagoon mit ihrer markanten Felsinsel, die wie der Zahn eines Haifischs aussieht. Die nächsten Stationen sind das Woomera Heritage Centre und das Interactive Rocket Range Museum, wo Sie Interessantes aus einem jüngeren Kapitel der britischen und australischen Geschichte erfahren. Maralinga Tours bietet inzwischen auch Führungen auf dem bisher gesperrten britischen Raketentestgelände an.

Auf keinen Fall sollten Sie sich die berühmte Opalstadt Coober Pedy entgehen lassen. Sehen Sie die Opalfelder mit ihren Kegeln aus ausgehobener Erde und besuchen Sie das Old Timer’s Mine Museum und die Umoona Opal Mine. Entdecken Sie unterirdische Geschäfte und alte Wohnstätten der Minenbetreiber und besichtigen Sie die Kapelle und Galerie des Orts. Halten Sie Ausschau nach den skurrilen Filmrequisiten, die in der Landschaft verteilt sind und einem das Gefühl geben, auf einem Alien-Planeten gelandet zu sein. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Sonnenuntergang in den Breakaways, der die karge Landschaft in die schönsten Farben taucht.

Von Coober Pedy nach Uluru oder Alice Springs

Fahrtzeit: 9 Stunden (Uluru); 8 Stunden (Alice Springs)

Jetzt ist es an der Zeit, sich hinters Steuer zu setzen und einige Kilometer hinter sich zu bringen. Die letzte Station in Südaustralien ist Marla. Biegen Sie bei Erldunda entweder links auf die Asphaltstraße nach Uluru ab oder fahren Sie weiter nach Alice Springs. Ab hier geht das Abenteuer im Northern Territory weiter!