Naturreine Lebensmittel und bewährte Verfahren für südaustralische Nachhaltigkeit

  1. Weine aus Basket Range

Diese Gegend in den Adelaide Hills hat einen guten Ruf für ihre ökologischen Rot- und Weißweine, die in kleinen Stückzahlen von Hand produziert werden. Die hiesigen Erzeuger der Boutiqueweine wie Lucy Margaux, Jauma, Ochota Barrels, BK Wines, The Other Right und Gentle Folk praktizieren naturnahen Weinbau. Die nachhaltigen Weinmacher verfügen über die verschiedensten Hintergründe: Manche kommen aus der Naturwissenschaft, andere haben jahrelang in großen Weinkellereien gearbeitet. Gemeinsam ist ihnen die Leidenschaft für das traditionelle Winzerhandwerk. Sie bilden ein lockeres Kollektiv, das Wissen, Ausrüstung und Arbeitskräfte miteinander teilt. Einige der Winzer praktizieren biologisch-dynamische Landwirtschaft. Die Weinbaugebiete in Basket Range sind aufgrund der hügeligen Landschaft eher klein. Angebaut werden unter anderem die Sorten Gewürztraminer, Chardonnay, Grenache, Syrah und Pinot Noir. Trotz der kleinen Fruchterträge stehen diese Winzer bei führenden australischen Weinkennern hoch im Kurs. Das innovative Winzerkollektiv von Basket Range gilt zurzeit als heißester Tipp der Szene. 

 

  1. Banrock Station

Die Region Riverland, lange bekannt als „Obstkorb“ Australiens, entwickelt sich allmählich zur eigenständigen Weinregion. Neben den großen Weinproduzenten finden sich in der Gegend 25 kleine Winzer, darunter Angove Wines, Salena Estate und Caudo Vineyards. Eines der spannendsten Projekte der Region ist das Banrock Station Wine and Wetland Centre. Der nachhaltige Betrieb nutzt für den Anbau ein großes, geschütztes Feuchtgebiet und ein Mallee-Gebiet. Der Weinerzeuger hat in den letzten 20 Jahren Millionen in Umweltprojekte auf der ganzen Welt investiert. Einen Beitrag zum Umweltschutz vor Ort leistete das Unternehmen mit der Restaurierung des Feuchtgebiets, das jetzt über Holzstege begehbar ist. Entlang der Wege finden Besucher Informationenskabinen und Vogelbeobachtungsposten. Heute ist das Feuchtgebiet eine wichtige Brutstätte für Zugvögel.

 

  1. Coorong Cockles

In dem Bundesstaat, der auf der ganzen Welt für seinen Fisch und seine Meeresfrüchte bekannt ist, hat ein Unternehmen in der geschäftigen Küstenstadt Port Elliot eine interessante Nische entdeckt: das Ernten von Herzmuscheln, auch „Pipis“ genannt.

Die 2012 gegründete Goolwa Pipi Company hat eine Muschelart, die den Fischern früher als Köder diente, zu einer begehrten Spezialität gemacht. Die meisten Herzmuscheln werden in Gourmet-Restaurants in Sydney und Melbourne verspeist. Doch dank eines neuen Verpackungssystems, das die Muscheln optimal frisch hält, wird eine kleine Anzahl inzwischen auch nach Asien exportiert. Die Coorong-Herzmuscheln werden auf einem 60 Kilometer langen Strandabschnitt der Younghusband-Halbinsel südöstlich der Murray-Mündung geerntet. Sie werden vor dem Verkauf gründlich gewaschen, um sie vom Sand zu befreien. Die Pipis sind in Spezialgeschäften für Fisch und Meeresfrüchte oder direkt bei der Goolwa Pipi Company erhältlich. 

 

  1. Pangkarra

Lange bevor im Clare Valley die ersten Weingärten angelegt wurden, war die Region ein wichtiger Produzent von Getreidearten wie Weizen und Gerste. Die Farm pflegt diese Tradition bereits in der fünften Generation. Aber der Betrieb ist im 21. Jahrhundert angekommen und hat inzwischen auf nachhaltige Landwirtschaft umgestellt. Deshalb kommen auch ausschließlich organische Düngemittel zum Einsatz. Pangkarra erzeugt Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte, die zu den Besten in Südaustralien zählen. Darüber hinaus hat der Betrieb eine Reihe von High-End-Produkten im Angebot, wie etwa hochwertige Pasta, Grissini und Fladenbrot aus Vollkornmehl.

Das Mehl wird mit traditionellen Steinmühlen gemahlen, die Pasta bei geringer Temperatur über einen längeren Zeitraum schonend getrocknet, um die Nährstoffe zu erhalten.

Die Produkte sind über Lebensmittelhändler und in gut sortierten Supermärkten in Südaustralien sowie auf dem Central Market in Adelaide erhältlich. 

 

  1. Southrock Lamb

Die Känguru-Insel ist auf der ganzen Welt als Naturschutzgebiet bekannt, aber die Region ist auch landwirtschaftlich von Bedeutung. Die Schafzucht zählt zu den ältesten landwirtschaftlichen Gewerben auf der Insel. Seinen hervorragenden Ruf hat Southrock Lamb der stressfreien Freilandhaltung seiner Lämmer auf den unberührten Weideflächen der Insel zu verdanken.

Die Tiere werden so naturnah wie möglich aufgezogen, ihr Fleisch für eine optimale Qualität gereift. Die Inhaber Andy und Kate Gilfillan haben sich einer nachhaltigen Lebensweise verschrieben.

Das Paar hat sich bewusst dazu entschlossen, den Betrieb klein zu halten und nur ca. 60 Lämmer pro Monat zu verarbeiten. Sie beliefern Resorts, Hotels, Restaurants, Bauernmärkte und lokale Weinkellereien.

 

  1. Hutton Vale

Die Familie Angas bewirtschaftet seit mehr als 170 Jahren das hügelige Land zwischen dem Barossa Valley und den Mount Lofty Ranges. Inzwischen haben die Angas von der Großlandwirtschaft auf ein nachhaltigeres Modell umgestellt. Das historische Gut Hutton Vale verkauft heute feine Wolle und Lamm aus Freilandhaltung, aber auch hochwertiges Schweinefleisch, Eingemachtes und Weine aus Kleinserien – meist Riesling, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Mataro und Grenache.

John und Jan Angas, Barasson-Bauern der sechsten Generation, bieten außerdem einer kleinen Anzahl von Gästen auf ihrem über 800 Hektar großen Landgut die Chance, das Landleben aus erster Hand kennenzulernen.

 

  1. Food Forest

Am Rand des historischen Orts Gawler im Norden von Adelaide liegt die kleine Länderei Food Forest, die schon Menschen auf der ganzen Welt dazu inspiriert hat, es mit Permakultur zu probieren.

Im Jahr 1983 übernahmen Annemarie und Graham Brookman ein nicht sehr vielversprechendes 6 Hektar großes Stück Land am Gawler River. Inzwischen führen sie hier einen hochproduktiven Mischbetrieb, der 160 biozertifizierte Sorten produziert – Früchte und Nüsse, Weizen, Gemüse, Eier aus Freilandhaltung, Honig, Johannisbrotschoten, in Australien beheimatete Sorten, Nutzpflanzen und Nutzholz.

Food Forest erzeugt außerdem vegane Weine in kleinen Stückzahlen, darunter Tempranillo, Mataro, Shiraz und Merlot. Ihre Produkte verkaufen Sie über die Website der Farm oder auf dem Showgrounds-Bauernmarkt, der jede Woche in Adelaide stattfindet.

 

  1. Frische Abalone

Abalone ist eine Meeresschneckenart und teure Delikatesse, die aus den kalten Gewässern um die Eyre-Halbinsel gefischt wird. Bis heute wissen die Wenigsten, wie köstlich diese Meeresfrucht schmecken kann.

Die Brüder Damon und Dion Edmunds, erfahrene Abalone-Taucher in Streaky Bay, haben sich zum Ziel gesetzt, die Allgemeinheit über die Vorzüge der Meeresschnecke aufzuklären – und frische Abalone erster Güte zu liefern.

Die Brüder führen einen erfolgreichen Großbetrieb namens Streaky Bay Seafood, der frische und gefrorene Meeresfrüchte an Lokale, Cafés und Restaurants in und um Australien liefert. Zusätzlich betreiben sie noch ein kleines Einzelhandelsgeschäft. Neben Abalone liefert das Unternehmen King George Whiting, Schnapper, Hornhecht, Kalamari, Garnelen, Hummer, Krabben und Austern. Alle Fische und Meeresfrüchte stammen von lokalen Fischern, die mit kleinen Booten oder Handleinen arbeiten.

Damon und Dion verfügen über insgesamt 45 Jahre Erfahrung im Handel mit Abalone und erfüllen strenge Umweltvorschriften. Die Abalonen werden nach einem festen Quotensystem von Hand vom Meeresboden geerntet. Ihr Fleisch wird sofort aus der Schale genommen und in Flüssigkeit direkt zur Fabrik transportiert. 

 

  1. Beerenberg Farm

Die Beerenberg Farm existiert bereits seit 1839 und ist ein absolutes Muss für Gourmets in den Adelaide Hills. Auf dem wunderschönen Gut in der Nähe von Hahndorf wächst Obst und Gemüse, aus denen das Unternehmen seine weltberühmten Marmeladen, Chutneys und Soßen herstellt.

Besucher können den gut sortierten Hofladen besuchen und zwischen Oktober und April selbst Erdbeeren pflücken. Das Beerenberg-Sortiment umfasst über 50 Produkte, darunter Senfsorten, Marmeladen, Chutneys, Soßen und Marinaden, Eingemachtes, Dressings, Toppings für Süßspeisen und Olivenöl – alles aus frischen Zutaten aus der Region auf traditionelle Weise zubereitet.

Der Hofladen hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet (außer am 1. Weihnachtsfeiertag).

 

 

  1. Barossa Heritage Pork

Der Genuss von Schweinefleisch ist ebenso untrennbar mit Südaustralien verbunden wie Australian Football. Die ersten deutschen Siedler brachten ihre traditionelle Wurstzubereitung und Räucherverfahren nach Australien, während die Engländer ihre berühmten Schweinerassen einführten, von denen einige bis heute erfolgreich gezüchtet werden.

Michael Wohlstadt ist Inhaber von Barossa Heritage Pork, die eine der angesehensten unter den vielen kleinen Schweinezuchten der Region Barossa und im Bundesstaat ist. Michaels freilebende Berkshire- und Tamworth-Schweine grasen auf den Ausläufern der Barossa Ranges neben seinen Jersey-Kühen.

Er verwendet keine Futterzusätze, keine Wachstumsförderer oder Hormone. Neben Fleischteilen liefert die Farm auch Spanferkel, Hachsen, Hackfleisch, Köpfe und amerikanische Spareribs – und selbstgemachte Würste mit Fenchel-, Salbei- und Knoblaucharoma. Das Fleisch ist direkt beim Erzeuger oder auf dem wöchentlich stattfindenden Barossa Farmers‘ Market in der Nähe von Angaston erhältlich.