Die Marienkirche gilt für die Rostocker als Symbol der Beständigkeit. Seit fast 800 Jahren steht sie nördlich vom Neuen Markt und ist für viele ein Zeichen des Glaubens und der Handwerkskunst. Als eine der wenigen Rostocker Kirchen, die im Zweiten Weltkrieg nicht schwer beschädigt wurden, beherbergt sie heute die beste Sammlung an Kunstwerken aus dem Mittelalter und der Renaissance der Stadt. Im Innenbereich finden Sie ein Gemälde des berühmten lokalen Künstlers Egon Tschirch, das die Kirche und die umgebende Ruinen nach den Bombenangriffen der Anglo-Amerikaner zeigt.
Betreten Sie die Kirche durch das Portal, das sich prächtig zur Straße hin öffnet. Sehen Sie sich den riesigen bemalten Holzaltar aus dem 16. Jahrhundert an, der an der Vorderseite der Kirche steht und mit Goldverzierungen versehen ist. Spazieren Sie durch die Außengänge der Kirche, wo Sie noch Elemente der mittelalterlichen Gemälde entdecken können, die einst die Wände schmückten. Das bronzefarbene Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Element der Kirche und ist mit Szenen aus dem Leben und dem Leiden Jesu verziert.
Stellen Sie sich vor das Farbenspiel des Südfensters, das als eines der größten Buntglasfenster Europas gilt. Werfen Sie zu Ende Ihres Besuchs einen Blick auf die astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert, die auch heute noch über das originale Uhrwerk betrieben wird. Zu jeder vollen Stunde treten die zwölf Apostel aus der Tür und bitten um den Segen Jesu– nur dem Apostel Judas wird er verweigert. Achten Sie auch auf die Mondphasen und die Tierkreiszeichen. Der Kalender der Uhr war bis 2017 korrekt.
Die Marienkirche befindet sich direkt neben dem Neuen Markt mitten in der Rostocker Altstadt. Vom Hauptbahnhof Rostock gelangen Sie mit dem Fahrrad in 10 Minuten in das Viertel, zu Fuß sind es rund 20 Minuten. Der Neue Markt ist Rostocks wichtigster Verkehrsknotenpunkt. An der Straße stehen begrenzte Parkplätze zur Verfügung, der Neue Markt und die umliegenden Straßen sind jedoch nur für Fußgänger zugänglich.
Die Kirche ist für Besucher von Montag bis Samstag von vormittags bis früh abends sowie an Sonn- und Feiertagen nachmittags geöffnet. Im Winter sind die Öffnungszeiten eher begrenzt. Der Eintritt zur Kirche ist kostenlos, eine Spende ist jedoch gerne gesehen. Im Sommer werden gebührenpflichtige Führungen angeboten.
